Küster (w,m,d) gesucht
Wir suchen zum schnellstmöglichen Zeitpunkt einen Küster (w,m,d) für die Erlöserkirche
Gottesdienst jeden Sonntag um 10:30Uhr – 0179/54 95 592
Küster (w,m,d) gesucht
„Café International“ in der Erlöserkirche Iserlohn
In diesem Jahr hatten sie die Teilnehmerzahl fast verdoppelt. Das „Café International“ begann wie jedes Jahr mit einem Gottesdienst. Der neue Superintendent des Kirchenkreises Iserlohn, Pfarrer Oliver Günther, setzte sehr gerne Zeichen. Denn ihm ist die besondere Arbeit in der Erlösergemeinde sehr wichtig. Mit Sorge beobachtet er mit der Gemeinde den immer schärfer wehenden Wind gegenüber Flüchtlingen, den durch die Gesellschaft gehenden Rechtsruck.
Aktuell zwei Gäste im Kirchasyl – sie feierten mit im Schutz der Kirche
Zum Zeitpunkt des Festes wohnten der 15. und 16. Kirchenasylgast im Gemeindehaus, gerne feierten sie im Schutz der Kirche mit den zahlreichen Besuchern. Wenige Tage nach der Feier wurde der 17. Gast ins Kirchenasyl aufgenommen. Die Not ist groß.
Stefan Ghafoor war 2017/2018 selbst im Kirchasyl in der Erlösergemeinde Iserlohn. Er hatte sich vorgenommen, als Dank der Gemeinde alles zurückzugeben, was in seiner Macht steht. So ist er seit über fünf Jahren Presbyter in der Gemeinde. Stefan leitet seither das „Café International“, zudem die „Sonntagsschule“. Hier lernen Geflüchtete Deutsch, um als Externe zur Sprachprüfung zugelassen zu werden. Stefan ist außerdem Sprach- und Kulturvermittler ehrenamtlich. Er steckt seine ganze Kraft in die Verständigung, in ein Miteinander.
Glück ist: Verschiedene Religionen zum Essen an einem Tisch versammeln
Wenn die verschiedensten Nationen und Konfessionen gemeinsam das vorbereitete internationale Buffet aufbauen, gemeinsam zu Tisch sitzen und essen ist Stefan glücklich. Hier erlebt er, was in seinem Heimatland unmöglich wäre. Er ist dankbar für all die Menschen, die ungeachtet ihrer Religion und Nationalität gemeinsam ein buntes Programm zusammengestellt haben: Neben einer Lesung mit Gedichten für den Frieden, von Ulrich Langmesser am Flügel vorgetragen Friedensliedern , traditionellen Weihnachtsliedern, instrumentiert mit Flöte (Beate Assmann) und Geige (Angela Lohmann), sprach Pfarrer i. R. Dr. Gottfried Abrath über den Text in Hebr. 13,2: „Gastfrei zu sein vergesst nicht, denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.“
Erstes „Café International“ am 15.9.1994 mit neun Gründungsmitgliedern
Am 15.9.1994 bot er mit acht weiteren Gründungsmitgliedern das erste „Café International“ an. Um die 50 Personen drängten in den aus allen Nähten platzenden Mittagstischraum.
Das Angebot fand damals wöchentlich donnerstags statt von 17 Uhr bis 21 Uhr. Das „Café International“ hat sich mit der Zeit gewandelt. Stefan hat es übernommen mit Unterstützung vieler Geflüchteten. Superintendent Oliver Günther und seine Gattin nahmen nach dem Gottesdienst an dem Fest teil und führten sichtbar intensive Gespräche. Auch Bürgermeister Michael Joithe nahm mit seiner Frau Tina in seiner Freizeit daran teil, als Privatperson, weil ihm Stefan und diese Gemeindearbeit ein persönliches Anliegen ist.
„Der kleine Frieden“
Die Synodalen für Flüchtlingsarbeit Katja Schönenberg und Jens Keienburg hatten ein mahnendes und gleichzeitig heiteres Programm zusammengestellt. Katja Schönenberg zeigte in einer Präsentation, wie sensibel „Der kleine Frieden“ sei, der doch eines Tages ein ganz großer werden möchte. Katja Schönenberg „schlug“ die „59 (!) Thesen der Menschlichkeit“ an die Saaltür, die zuvor im Gottesdienst interaktiv erarbeitet worden waren. In ihrer kurdischen Tracht tanzten Teilnehmer mit Stefan kurdische Tänze für die Besucher. So unbekümmert und heiter hatten die wenigsten Menschen Stefan bislang je erlebt.
Tradition: Das gemeinsame „Vater unser“-Gebet am Ende des Festtages
Am Ende eines langen Veranstaltungstages bildeten alle Anwesenden an der Wand des Großen Saales entlang rund um alle Tische einen riesigen Kreis, fassten sich bei den Händen und beteten gemeinsam in ihrer jeweiligen Muttersprache das „Vater unser“.
Info-Kasten: Predigt mit Statements von Superintendent Oliver Günther:
„Die Flucht über das Meer ist lebensgefährlich. Das Ertrinken geht weiter, weil die Landrouten versperrt sind. Europa schottet sich ab. Der Hass und die Angst – sie werden stärker, lauter, dominanter. Es gibt kein Exodus-Wunder im Meer von heute, das Wasser öffnet sich nicht.“
„Wir als Kirche können es nicht dabei belassen, zu Weihnachten „Der Retter ist da“ zu singen. Rettung darf nicht einfach nur besungen werden, wir müssen sie praktizieren. Man muss die Menschen aus dem Meer und aus dem Sog der Gleichgültigkeit ziehen. Der von Angst getriebene Hass darf nicht siegen.“
„Ein Europa, das gnadenlos agiert, ist kein Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts, es ist ein Raum exzessiver Unbarmherzigkeit.“
„Geflüchtete Menschen – lasst sie uns ent-anonymisieren! Sie haben einen Namen. Sie haben eine Geschichte. Wir reduzieren sie darauf, Kostenfaktor zu sein, Problem-Verursacher, Wohlstands-Gefährder, Kriminelle. Wir degradieren sie zu Feindbildern. Wir machen aus ihnen Schuldige.“
„Im Jahr 2012 hat die EU den Friedensnobelpreis erhalten. Als Deutschland im Jahr 2015 die Tore öffnete und die Türen aufmachte, haben wir Herz gezeigt. Mit einer Willkommenskultur und in dem Bewusstsein: Wir schaffen das!“
„Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen. Sagt Jesus. Das Flüchtlingskind. Ich nehme Jesus beim Wort: In jedem Fremden, der heute unter uns ist, begegnet uns der lebendige Christus selbst. In jeder Fremden, die heute mit uns am Tisch sitzt, schauen wir in Gottes Angesicht. In ihren Geschichten, die sie erzählen, die Geflüchteten, hören wir Gottes Geschichte.“
„Menschens-Kinder, lasst uns dieser Gesellschaft zeigen – wie schön und wie beglückend Humanität sein kann. Wie erfüllend Barmherzigkeit ist. Wie ergreifend Liebe ist. Amen.“
Text und Fotos: Bettina Pelters
Foto 1: Erst segnete Superintendent Oliver Günther die konvertierten Christen, dann die Gemeinde
Foto 2: Mit ganz viel Liebe zum Detail zubereitet für die Gemeinde
Foto 3: — Hat ihr Einverständnis gestern zurückgezogen, hat Angst. — (Eben deswegen ist die Veranstaltung so wichtig!!! Obwohl die Menschen schon so lange hier sind, geht jetzt wieder die Angst um!)
Foto 4: Frau Saloua Messouak aus Marokko, seit 18 Jahren hier, servierte in perfektem Deutsch frischen, heißen marokkanischen Tee
Foto 5: Gedichte für den Frieden: Lesung in drei Sprachen
Foto 6: Kurdischer Tanz – mit Stolz präsentiert
Foto 7: Sie alle haben sich hier heute für Frieden eingesetzt
Foto 8: Tradition am Schluss: Im großen Kreis beten alle Anwesenden gemeinsam das „Vater unser“
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