2004 gründete sich in der Katholischen Familienbildungsstätte die Selbsthilfegruppe „Angehörige um Suizid“ in Iserlohn. Seit 2009 ist sie beheimatet im Gemeindehaus der Erlöserkirche. Dort treffen sich die Angehörigen unter der Leitung von Beate Assmann am 1. und 3. Montag eines Monats um 18 Uhr, um Worte für ihre Trauer zu finden. Wie schwer das ist, zeigt sich an jedem Gesprächsabend, wenn die Selbsttötung eines Angehörigen mit klaren Worten nicht zu begreifen ist und das Suchen nach einer Erklärung einem leidvollen Ringen gleicht. Die Erfahrungen, die jede, jeder auf dem Weg durch die Trauer persönlich macht, helfen im Gespräch untereinander, Schmerz und Wut und Verlassenheit und Schuldgefühle zu verstehen und im eigenen Weiterleben einzuordnen. Wie lange ein Angehöriger in die Gruppe kommt, bestimmt er selbst, manche kommen über Jahre, weil es ihnen guttut, mit anderen verbunden zu sein, andere wiederum brauchen weniger Zeit und fühlen sich sicher genug, allein zurechtzukommen.
Einmal im Jahr kommt die Gruppe an einem „Projekttag“ zusammen, um unter professioneller Anleitung gemeinsam zu singen oder Gedanken und Gefühlen mit künstlerischen Mitteln Ausdruck zu geben. Wie eng sich die Angehörigen einander verbunden fühlen, zeigt sich an diesen Tagen besonders.
Willkommen in der Gruppe ist jeder, der einen nahestehenden Menschen durch Suizid verloren hat. Die Teilnahme ist kostenlos und unverbindlich.