Küster (w,m,d) gesucht
Wir suchen zum schnellstmöglichen Zeitpunkt einen Küster (w,m,d) für die Erlöserkirche
Gottesdienst jeden Sonntag um 10:30Uhr – 0179/54 95 592
Küster (w,m,d) gesucht
2,7: Da formte Gott, der HERR, den Menschen aus Staub vom Erdboden, und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.
2,18 Dann sprach Gott, der HERR: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm ebenbürtig ist.
2,22 Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu.
2,23 Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie genannt werden, denn vom Mann ist sie genommen.
2,24 Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und hängt seiner Frau an, und sie werden ein Fleisch.
Aus: Schöpfungsgeschichte (Jahwist)
Die ersten Menschen, Adam und Eva, sind ein von Gott geschaffenes Wunder.
Beide sind sie vom selben Ursprung.
„Betrachten wir es auch einmal von der biologischen Seite“, empfahl Pfarrer Bernhard Laß in seiner Erntedank-Predigt:
So treffen real zwei Eizellen aufeinander, vereinen sich und teilen sich fortan.
Aus ihnen entstehen Lunge, Herz oder Haut.
In jeder einzelnen Eizelle ist alles angelegt, was das spätere Lebewesen ausmacht.
Jede Eizelle trägt die Erbbotschaft in sich: 22 Chromosomenpaare mit der Information XX.
Das 23. Chromosomenpaar, das sogenannte Gonosom, enthält die Botschaft, ob der Mensch eine Frau (XX) oder ein Mann (XY) wird.
In Zeiten von Abgrenzung, Vorurteilen, Genderdiskussion greift das Herausarbeiten von Unterschieden im gesellschaftlichen Leben wieder vermehrt um sich. Die Erschafferin der Holzskulptur Christel Andrea Steier hat aber nicht das trennende sondern das verbindende im Blick.
Und so stellt sie in ihrer massiven schweren Eschenholz-Skulptur das X als verbindendes Element in den Mittelpunkt. Kraftvoll aufrecht stehend in markanter roter Farbe hervorstechend verbindet diese X die beiden vor ihm und hinter ihm liegenden X und Y, beide in schwarz gehalten.
Das aufrecht stehende rote „X“ mutet dem Betrachter an, ein sich zart umarmendes Paar zu sein. Zuneigung, Zärtlichkeit und Schutz werden spürbar.
Die Skulptur, die Pfarrer Bernhard Laß i. R. im Sommerurlaub 2019 mit seiner Frau in St. Blasien im Schwarzwald entstehen sah, beschäftigte ihn eine Woche. Täglich gingen die beiden Urlauber zum Ort des Skulpturenwettbewerbs und schauten, was sich da unter den Händen der Künstlerin entwickelte. Am Ende des Skulpturenwettbewerbs wurden die Kunstwerke nach dem Sonntag-Gottesdienst versteigert. Und Pfarrer Laß durfte die Skulptur „Vom selben Ursprung“ nun sein Eigen nennen. Wenn er auch die 650 kg schwere Errungenschaft nicht gleich mit nach Hause nehmen konnte. Denn das musste erst organisiert werden.
Je mehr sich Pfarrer Laß mit dem Kunstwerk beschäftigte umso mehr berührte sie seine Seele.
Er erweiterte gar die Botschaft der Künstlerin um zusätzliche ihm wichtige Aspekte und gab der Skulptur einen ergänzenden Titel: „Frieden unter den Geschlechtern“.
Denn er sieht das Kunstwerk auch aus theologischer Sicht im Kontext unserer Kirche und Gemeinden:
„Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau;
denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.“ (Galater 3,28) – so sagt es Paulus im Galaterbrief.
Diese biblische Zusage nährt unsere Vision von einer kirchlichen Gemeinschaft aus Männern und Frauen, in der jede und jeder sich gleichberechtigt einbringen und entfalten kann.
„Diese Zusage steckt für mich auch in der erworbenen Skulptur“, ist Bernhard Laß überzeugt.
„Sie beinhaltet für mich die breite Palette der gegenwärtigen und auch grundsätzlichen Fragen und Auseinandersetzungen von:
Wie hat Gott uns Menschen gedacht? (Der unser „Ursprung“ ist – der Titel des Kunstwerkes)
Wer oder was ist Mann und wer oder was ist Frau?
Wer sind wir?
Wie gehen wir mit der Tatsache um, dass wir zuallererst von Gott geschaffene Menschen sind,
die als solche einen gleichen Wert besitzen und eine gleiche Berechtigung in ihrer Existenz vor Gott haben?
Aus diesem Zuspruch ergeben sich Ansprüche an uns, die sich im Umgang miteinander in unserer Sprache und dem Rollenverständnis zeigen und erweisen sollen.“
Pfarrer Laß geht es um die Vision von einer kirchlichen Gemeinschaft aus Frauen und Männern, in denen jede und jeder unabhängig vom Geschlecht individuelle Charismen gleichberechtigt einbringen und entfalten kann.
„Die vielfältige Verschiedenheit der Menschen, Mann wie Frau, ist gerade das, was uns als Individuum vor Gott ausmacht. Sie wahrzunehmen und zu erhalten ist auch eine göttliche Gabe und Aufgabe. Doch in dieser Verschiedenheit sind alle gleichwertig und gleichberechtigt!“ ist sein Anliegen an den Betrachter und die Betrachterin.
Für ihn könnte die Skulptur am Standort Erlöserkirche Iserlohn deutlich machen:
„Ziel ist es, zur Gestaltung einer Kirche beizutragen, in der die Vielfalt menschlicher Begabungen auf allen Ebenen unabhängig von Geschlechtsrollen und Geschlechtsidentitäten zum Tragen kommt,“ so steht es in formaler Sprache in der Ordnung des „Studienzentrums für Genderfragen in Kirche und Theologie“ der EKD.
Dies ist auch der Weg der Erlöser-Kirchengemeinde Iserlohn. Jede und jeder ist mit allen ihr/ihm gegebenen Fähigkeiten aufgerufen und eingeladen, sich in die Gemeinde einzubringen und das Gemeindeleben mit zu gestalten. So hat es die Gemeinde schon vor Jahren in ihren Leitlinien nieder- geschrieben- und in der aktualisierten Ausgabe im Mai 2021 bekräftigt.
Da war das Angebot von Pfarrer Laß, die Skulptur als Dauerleihgabe am Fuße der Erlöserkirche aufzustellen, vom Presbyterium sehr gerne und dankbar angenommen worden- macht sie doch sichtbar, was der Gemeinde am Herzen liegt.
In der Predigt am Erntedanksonntag in der Erlöserkirche hob Pfarrer Laß nochmals hervor, was ihm wichtig ist:
In die anwesende Gemeinde blickend und jeden einzelnen Menschen betrachtend, die Vielfalt der hier anwesenden Menschen anschauend, brachte er seine Botschaft nochmals auf den Punkt:
„Wir sollen eine kirchliche Gemeinschaft sein aus Mann und Frau, gleichberechtigt. Jeder Mensch soll die von Gott gegebenen Fähigkeiten einbringen in kirchliches Leben und das Miteinander.
Gott gab uns auch diese tägliche Aufgabe: Findet heraus, wie Vertrauen und Liebe entstehen können. Tragt zu einem kirchlichen Leben bei, im dem jeder und jede einen eigenen Beitrag leisten kann. Bringt eure Herkunft und Gaben in die Gemeinschaft ein. Nehmen wir diese als Gemeinschaft auch dankbar an.“
Dr. Gottfried Abrath als Hausherr der Erlöser-Kirche dankte im Namen der Gemeinde und des Presbyteriums für die Dauerleihgabe auf der Wiese am Fuße des Gotteshauses. Beide Pfarrer dankten den zupackenden Händen und den Helfern mit schwerem Gerät für ihre tatkräftige Unterstützung. Denn nur durch sie war der Aufbau dieses Werkes an dieser Stelle möglich geworden.
Die Skulptur wurde durch ein daneben aufgestelltes erläuterndes Schild mit QR-Code ergänzt. Der Besucher kann auf einer Bank sitzend das Kunstwerk betrachten, den Blick auf dem kleinen Wäldchen dahinter ruhen lassen und sich eigene Gedanken um die Bedeutung und Symbolik machen.
Nachdem die Einweihung unter schützendem Schirm mit feinem Sauerländer Nieselregen vollzogen war folgte der zweite Aufruf:
Nach anderthalb Jahren ist heute das Kirchcafé erstmalig wieder eröffnet!
Fleißige Damen hatten während der Einweihung draußen den Kirchraum gemütlich gestaltet. Die Gemeinde genoss bei einem heißen Kaffee und Keksen anregende Gespräche. Hier wurde am Sonntagvormittag das gelebt, wozu Pfarrer Laß in seiner Predigt gerade aufgerufen hatte.
Die verschiedensten Sprachen schwirrten im Kirchraum durcheinander, man(n) und frau verstand sich, tauschte sich aus, half mit Vokabeln. Neue Ideen entstanden in den Gesprächen, deren Umsetzung in den nächsten 3 – 6 Monaten erste Früchte tragen werden. Die Ernte geht eben weiter.
Heiterkeit- endlich wieder
Und konnte die Künstlerin krankheitsbedingt aktuell nicht dabei sein, so wurde sie natürlich vermisst an diesem Morgen. Doch gleichzeitig waren alle sich einig. Sie wird bald im Rahmen ihrer Ausstellungsreisen auch zu uns nach Iserlohn kommen. Und so gibt es einen weiteren Anlass, die Skulptur an ihrem neuen Platz in den Blick zu nehmen und ihre Botschaft in die Gemeinde zu tragen.
Text: Bettina Pelters
Fotos: Bettina Pelters
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