Unser Allrounder Waldemar Knaub geht in Ruhestand

Weil Küster Waldemar Knaub ihn darum bat, verabschiedete unser ebenfalls in Ruhestand gehender Pfarrer Dr. Gottfried Abrath am 20. Juli 2023 im Gottesdienst unseren Küster.  Ab Ende November wird die Zeit als Vollzeit-Küster zu Ende gehen. Pfarrer Abrath erinnerte daran, wie er und Waldemar Knaub vor fast 30 Jahren beide neu begannen in dieser Gemeinde, schnell beim „Du“ ankamen und fortan als Team unterwegs waren. „Waldemar Knaub ist ein Allrounder, der ganz viel anpacken kann. Das hat er von seiner ersten Heimat in Sibirien mitgebracht, wo er ein Haus selbst gebaut hat, dort Menschen betreute. Dort war er Musiklehrer. Hier gründete er den Posaunenchor, kann Orgel spielen und bereicherte so auf vielfältige Weise unsere Gottesdienste“, fasste Pfarrer Abrath diese Zeit zusammen.

Waldemar Knaub war unermüdlich in Vollzeit tätig: Riesige Kirche, großes Gemeindehaus, Außenanlagen, ein Turm, sehr viel zu pflegen, zu reparieren, dazu zahllose Gruppen, die verschiedenste Betreuung benötigen. Getränke, Speisen, bitte immer eine warme Heizung, Mikrophone, Laptops, Beamer, Aufladen der elektrischen Heizkissen mit unserem Solarstrom im Winter, Abendmahlgeschirr, warmes Taufwasser, Schlüssel, Schränke, Spülmaschinen und Kaffee. Gemeindefeste, Handwerkerarbeiten, kaputte Glasfenster, kaputte Glocken, zertanzte Tischplatten, verschmorter Boden, anstrengender Schneeräumdienst auf allen Grundstücken der Gemeinde mit Kindergarten. Der Turm: 2004 flatterte das Turmdach im Wind. Kyrill machte 2007 aus dem Kreuz ein „X“. Zweimal lag das Kreuz ganz unten. Das Untergeschoss des Gemeindehauses lief voll Wasser im August 2007. Man konnte in dem Moment nichts dagegen tun.

„Die Aufzählung ist wichtig“, so Pfarrer Abrath im Abschied-Gottesdienst, denn: „Dass du, Waldemar, nicht die Nerven völlig verloren hast, sondern mich und uns weiter begleitet hast, ist dir hochanzurechnen. – Ein Küster arbeitet im Hintergrund, man sieht eher, was er geleistet hat, spürt die Hand dahinter, doch viele sehen es auch nicht, fordern noch mehr, sehen nur das, was gerade nicht fertig wurde. Da muss man sagen: Schärft Euren Blick und seit heute mal recht von Herzen dankbar für so viel Einsatz!“

Fotos: Ralf Micha

Text: Bettina Pelters