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Predigt am 2.Mai 2021 – Blühen – Ps.103,15

80 Jahre hat man danach geforscht, wie das Geheimnis des Blühens funktioniert. Man hat es nun fast herausgefunden. Es hängt mit verschiedenen Botenstoffen zusammen, die bei mehr Licht und mehr Wärme entstehen und im Inneren der Pflanze einen Wachs-tumstrieb steuern. Könnte man diese Stoffe nun herstellen, wäre das Blühen besser zu steuern. Man könnte den Zeitpunkt bestimmen, noch mehr Nahrungsmittel produzie-ren. Manches spricht also dafür, aber ich bin da zwiegespalten.

Das Geheimnis des Blühens.
Und wenn wir´s nun bestimmen können, würden wir wirklich glücklicher sein? Gerade da es so über uns kommt, wie es jetzt in diesen wunderbaren Tagen kommt und leuch-tet und erfüllt und jubelt, ist es uns das Wunder der Natur, eine einzige große Auferste-hung, ein Jubel der Schöpfung
Diese Gegenkraft zu allem Negativen nimmt mit, an die Hand und zwitschert zu: lass dir doch erfreuen dein Herz und Sinn, es gibt diesen schönen Tag heute, leg dich da hinein und genieße, lass dich fallen in den Blumenteppich und schöpfe diese Kraft, spüre das Wachsen.

Blumen können die Welt verändern. Da war eine Frau, stocktaub und mürrisch, niemand kam an sie heran. Am Telefon blieb sie kurz: „Ja. Und?“ Auf Einladungen reagierte sie nicht. Viele zuckten die Achseln. Dann soll sie sehen. Nicht so die Nachbarin unter ihr. Die pflanzte eine Sonnenblume, die sie fleißig goss und die schließlich den Balkon der Frau erreichte. Und dort blühte sie hell und strahlend. Zögerlich klang die Stimme der Alten durchs Telefon: „Danke! Wollen Sie mal Ihre Blume anschauen?“ Das Eis war ge-brochen.
Das geht nicht immer.

Wenn auch Blumen blühen ist doch Krieg, Leid, Trübsal, Frust, Zweifel, Tod. Die Blüten können doch nicht alles verändern. Allergiker können sich gar nicht so sehr freuen.

Vielleicht werden die meisten Blüten sogar übersehen, zertreten. Sie erscheinen wie ein flüchtiger Traum in harter Realität. Im ersten Mairegen verflogen, vergessen. Und weni-ge Bilder kann ich mir trauriger denken, als einen Haufen verwelkter Blumen auf einem Grab.
Die Blüte als Beispiel für das Vergehen. Dies Bild kennen wir aus der Bibel. „Und geht der Wind darüber..“
Alles vergeht. Heute blüht dieser Baum wunderbar, am nächsten Tag schon fliegen die hellen Blätter davon. Und so das Leben. Wie kurz die Zeit des Aufblühens, wo wir jung und frisch uns fühlten und dann werden wir schon alt. Eben erst waren die Kinder noch klein und jetzt stehen sie schon als Konfirmanden vor uns. Wie gern hielte der Mensch fest, verschaffte sich Macht über das Blühen, ließe die Falten verschwinden und die Haare wieder wachsen, sich in neuer Farbe er-strahlen. Alles vergebens und nichtig.

Ja, so sagt es der Psalm: so bist Du Mensch, wie ein Gras, wie die Blume auf dem Felde. Mehr nicht. Auch wenn du es meinst. Ein Hauch und du weißt nichts mehr.
Aber auch wenn die Bibel in jedem Augenblick so viel weiter schaut, fragt es sich, ob sie unsere Beerdigungsperspektive hier teilt. Man wird die Worte anders lesen und verste-hen können. Langsamer lesen, eine Pause machen, anhalten: Der Mensch blüht wie die Blume. Und sich lange freuen, bevor wir weiter eilen.
Natürlich, blühen heißt wie brennen sich zu verzehren, sich zu opfern für das Kommen-de. Die Frucht, die entstehen soll, ist ihr Ziel. Für andere da sein. Eltern für Kinder und oft auch umgekehrt.

Christen sollten nicht so viel reden, sondern blühen und duften wie Rosen, sagt Gandhi.
Darin ist die Gnade verborgen als tiefstes Geheimnis, die Größe alles Lebens, das Schönste. Seht die Blumen! schaut in die Gärten: erst kommen die Birnen, dann Kir-schen, die Apfelblüte zart, jetzt der Flieder! Achtet diese winzigen Zäckchen und Kronen, wie sorgfältig, genau und kostbar. Bedenke, wie viel es braucht, solch eine Blume zu bilden, mit allen ihren Fasern, ihren Windungen, ihrem Atem, ihrem Duft, ihren Farben. Und das alles passt zusammen mit allem anderen in der Schöpfung. Eins ins andere.

Wenn Gott das schon so großartig zusammengefügt hat, bis ins Kleinste, würde er dann nicht erst recht das Wichtigste, das Schicksal der Welt, das Schicksal des Lebens, der Men-schen bis ins kleinste Detail zusammenfügen? Wer daran zweifelt, leugnet eigentlich Gottes Schöpfung! Sollte Gott sich mit diesen fernen Dingen beschäftigt und alles so genau geord-net und geregelt haben, seine Kinder aber dem Grausamen ausgeliefert haben? Nein, die Schöpfung ist Gewähr dafür, dass auch, und gerade das Schicksal der Menschen bis ins Kleinste nur im Sinne der Liebe, der freudigen Überraschung gebildet ist. (Weinreb, Begeg-nungen)

Der Mensch ist in seinem Leben wie Gras. Er blüht wie die Blume auf dem Felde. Hier lasst uns heute halt machen. Das darf es geben. Und das wird sich mit Macht in uns ent-falten, wenn wir es in uns aufnehmen.

Die Wüste und Einöde wird frohlocken, und die Steppe wird jubeln und wird blühen wie die Lilien. Sie wird blühen und jubeln in aller Lust und Freude (Jesaja). Was trostlos war, darf zur Blüte kommen. Da ist mehr als nur eine Zweckmäßigkeit. Diese Schönheit soll der Mensch auch genießen, diese Lebensfreude spüren. Das Heute will gesehen, eingesogen sein, all die Blüten und das Wunderbare, diese Schöpfung. Ohne zu vergessen, dass es vergänglich ist, nein gerade deshalb gilt es zu schauen und zu staunen, hinaus zu gehen, jetzt, heute. Ergreift den Tag. Pflückt die Rose!

Und wenn wir davon nur einen Hauch erfassen, wird uns eine Kraft zuwachsen, die uns tragen wird gegen alle Lebensangst.

Rilke hat dazu gedichtet:
Unendlich staun ich euch an, ihr Seligen! Euer Benehmen,
wie ihr die schwindliche Zier traget in ewigem Sinn.

Ach, wer es verstünde, zu blühn:
Dem wäre das Herz über alle schwachen Gefahren hinaus und in der großen getrost.

Hinausgehen am Morgen wie die Liebenden im Hohelied, die sich unter den blühenden Granatbäumen Liebe schenken. O lassen wir uns erfüllen von diesen Tagen und Kraft schöpfen für alle anderen. Das gibt es, das Blühen, und auch für mich persönlich, jedes Jahr wieder, in einem Augenblick. Darin getrost werden in all den anderen Tagen: das wird es geben und – heute ist es da!
Amen

Schlussgebet

So reich beschenkst Du uns, Gott, mit den wunderbaren Gaben Deiner Schöpfung!
So viel mehr als wir fassen können, so viel schöner als nötig wäre.
Und in all dem spüren wir Deinen Atem in der Schöpfung, dein geheimnisvolles Weben und Leiten.
Unsere Herzen und Sinne wollen sich öffnen Deiner Gnade. Wir rufen zu Dir: bleib bei uns mit Deinen Wundern. Gib uns immer wieder dies neue Kleid, das uns einstimmen lässt in den Jubel des Sonntages: wir können aufatmen und uns freuen.

SEGEN

Gott Vater sei vor dir, dir den Weg zu zeigen
Jesus Christus sei bei dir, dich zu erlösen
Der Heilige Geist sei in dir, dich zu stärken.
So segne dich Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist
Jetzt und immerdar

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