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Küster (w,m,d) gesucht

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Richtfest

Richtfest

Man(n) fährt mit der Ehefrau in Urlaub und kommt um mindestens 600 kg „bereichert“ zurück.
Kaum vorstellbar? – Und dennoch ist es so.

 

Im Entstehungsprozess vor Ort

 

Rückblende:

Bernhard Laß und seine Frau reisten im August 2019 nach St. Blasien in den Schwarzwald.
Dort fand gerade das 24. Internationale Holzbildhauersymposium statt, bei dem Holzbildhauer*innen aus den verschiedensten Ländern ihre Skulpturen vor Ort in der Öffentlichkeit anfertigen.

Eine Woche lang begleiteten die beiden Urlauber die Entwicklung der unterschiedlichsten Skulpturen auf ihren täglichen Spaziergängen. Am Sonntag, den 1. September wurden die Kunstwerke nach dem Gottesdienst versteigert.
Eine nie gekannte innere Unruhe durchlief den sonst so besonnen Mann. Er nahm sich wahr, als würde nicht er selbst bei der Versteigerung dabei sein. Seine Frau berichtete danach, ihr Mann Bernhard sei wie in einem Fieber gewesen.- Und dann hob er im entscheidenden Moment „zum dritten“ die Versteigerungskarte- und erhielt den Zuschlag.

Nun waren sie um über 600 kg „bereichert“. Doch die kann man(n) nicht „mal eben“ in das Auto laden und mit heim nehmen. So musste nun die Skulptur zunächst in St. Blasien zurückbleiben und wurde zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Hänger abgeholt. Sie fuhr zunächst bis in die Gegend von Limburg und lagerte dort geraume Zeit.

 

Pfarrer Laß legt nochmals Hand an

 

Angekommen

Nun hat sie ihre Heimat vor der Erlöserkirche Iserlohn als Dauerleihgabe erhalten. Vor wenigen Wochen wurde sie hierher gebracht, in der Kirche deponiert, restauriert, gestrichen und haltbar gemacht. Schon dafür waren viele Helfer mit kreativen Ideen zum Einsatz gekommen.

 

Schwere Gerät im Einsatz

 

„Schweres Gerät bei der Arbeit“

Am Samstag, den 7. August hieß es nun noch einmal: „Zupacken!“ Wieder kamen viele zugewandte und engagierte Menschen zusammen und transportierten die Skulptur aus der Kirche auf die Wiese am Fuße der Erlöserkirche. Welche ein Glück, dass in diesen Wochen unter ihnen ein Helfer mit Traktor war sowie ein Tischler, der schon besondere Stücke restauriert hatte.

 

 

Mit Vorsicht und Bedacht
Am Platz angekommen

 

Hands on

An dieser Stelle gilt allen Helfern ein ganz dickes Dankeschön für die Unterstützung, für mindestens zwei „geopferte“ Samstage und manch zusätzliche Stunde. Doch was hat Pfarrer i. R. Bernhard Laß nun so angesprochen, dass es all der Mühen und des Geldes „wert“ ist?

 

Göttliche Eingebung und spontaner Entschluss

 

Einsicht

An diesem „Richtfest“-Sonntag, 8. August 2021, gibt Bernhard Laß mit seiner Gattin im Anschluss an den Gottesdienst in der Erlöserkirche einen Einblick in das Kunstwerk „ Vom selben Ursprung“ der Künstlerin Christel Andrea Steier aus Bernau.
„Die Skulptur hatte mich auf besondere Weise beeindruckt. Sowohl von seiner Gestalt als auch mit seiner inhaltlichen Aussage sprach mich das Werk sehr an. Dass ich es ersteigert habe, war wie eine göttliche Eingebung und ein recht spontaner Entschluss“ berichtet der Pfarrer im Ruhestand.
Er zeigt und beschreibt den umstehenden interessierten Besuchern am „Richtfest-Sonntag“ in einer Einführung:
Drei Chromosomen sind auf der Wiese zu sehen: Zwei X und ein Y-Chromosom. Dies sind Träger von Erbinformationen. Jeder Mensch hat 23 Chromosomenpaare. 22 davon gleichen sich bei Mann und Frau. Der „kleine“ Unterschied liegt im 23. Chromosom, dem sogenannten Gonosom, dies bestimmt, ob der Mensch männlich oder weiblich ist. Ist die Kombination XX, so steht es für „Frau“, XY für „Mann“. Basis des 23. Chromosoms bleibt das X- birgt es Ursprüngliches?

„Wir leben in einem Zeitalter der Abgrenzung. Sogenannte Gender-Angaben wie m/w/d spalten die Gesellschaft ebenso wie die „Me too“-Kampagnen“, führte die Künstlerin in einem Gespräch nach der Versteigerung aus. Ihr ginge es aber nicht um Spaltung sondern um das verbindende Element.
In ihrer Skulptur sei dies das gemeinsame X. Es steht senkrecht, kraftvoll, aufrecht und verbindet die beiden schwarzen liegenden Chromosomen, ein X und ein Y.
Das aufrecht stehende rote „X“ mutet dem Betrachter an, ein sich zart umarmendes Paar zu sein.
Zuneigung, Zärtlichkeit und Schutz werden spürbar.

 

Dauerleihgabe mit dem Eigentümer

 

Ansicht

Pfarrer i. R. Bernhard Lass erweitert die Kernaussage um zusätzliche ihm wichtige Elemente und gibt der Skulptur einen ergänzenden Titel „Frieden unter den Geschlechtern“. Denn er sieht das Kunstwerk auch aus theologischer Sicht im Kontext unserer Kirche und Gemeinden:

„Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.“ (Galater 3,28)- so sagt es Paulus im Galaterbrief.

Diese biblische Zusage nährt unsere Vision von einer kirchlichen Gemeinschaft aus Männern und Frauen, in der jede und jeder sich gleichberechtigt einbringen und entfalten kann.

„Diese Zusage steckt für mich auch in der erworbenen Skulptur“, ist Bernhard Laß überzeugt.
„Sie beinhaltet für mich die breite Palette der gegenwärtigen und auch grundsätzlichen Fragen und Auseinandersetzungen von:

Wie hat Gott uns Menschen gedacht? (Der unser „Ursprung“ ist – der Titel des Kunstwerkes)
Wer oder was ist Mann und wer oder was ist Frau?
Wer sind wir?
Wie gehen wir mit der Tatsache um, dass wir zuallererst von Gott geschaffener Mensch sind,
die als solche einen gleichen Wert besitzen und eine gleiche Berechtigung in ihrer Existenz vor Gott haben?
Aus diesem Zuspruch ergeben sich Ansprüche an uns, die sich im Umgang miteinander in unserer Sprache und dem Rollenverständnis zeigen und erweisen sollen.“

Pfarrer Laß geht es um die Vision von einer kirchlichen Gemeinschaft aus Frauen und Männern, in denen jede und jeder unabhängig vom Geschlecht individuelle Charismen gleichberechtigt einbringen und entfalten kann.
„Die vielfältige Verschiedenheit der Menschen, Mann wie Frau, ist gerade das, was uns als Individuum vor Gott ausmacht. Sie wahrzunehmen und zu erhalten ist auch eine göttliche Gabe und Aufgabe. Doch in dieser Verschiedenheit sind alle gleichwertig und gleichberechtigt!“ ist sein Anliegen an den Betrachter und die Betrachterin.

 

Pfarrer Dr. Gottfried Abrath (li.) der Erlösergemeinde und der Eigentümer Pfarrer i. R.

 

Aussicht

Für ihn könnte die Skulptur am Standort Erlöserkirche Iserlohn deutlich machen:
„Ziel ist es, zur Gestaltung einer Kirche beizutragen, in der die Vielfalt menschlicher Begabungen auf allen Ebenen unabhängig von Geschlechtsrollen und Geschlechtsidentitäten zum Tragen kommt,“ so steht es in formaler Sprache in der Ordnung des „Studienzentrums für Genderfragen in Kirche und Theologie“ der EKD.

Dies ist auch der Weg der Erlöser-Kirchengemeinde Iserlohn. Jede und jeder ist mit allen ihr/ihm gegebenen Fähigkeiten aufgerufen und eingeladen, sich in die Gemeinde einzubringen und das Gemeindeleben mit zu gestalten. So hat es die Gemeinde schon vor Jahren in ihren Leitlinien niedergeschrieben. Da war das Angebot von Pfarrer Laß, die Skulptur als Dauerleihgabe am Fuße der Kirche aufzustellen, vom Presbyterium sehr gerne und dankbar angenommen worden- macht sie doch sichtbar, was der Gemeinde am Herzen liegt.

Bei milden Temperaturen und Sonne konnte die Gemeinde jetzt ihr „Richtfest“ des Kunstwerkes feiern.

 

Einladung zur Einweihung

Im Folgenden wird die Skulptur noch weiter verankert. Sie erhält eine Informationstafel und eine offizielle Einweihung später in diesem Jahr. Die Gemeinde wird den Termin dafür frühzeitig in den Medien ankündigen.
Bis dahin ist der interessierte Passant eingeladen, das Kunstwerk auf sich wirken zu lassen, sich anhand des vorläufig ausgehängten Textes zu informieren, auf der Bank nahe der Skulptur zu verweilen und den Einklang des Eschenholzes mit dem dahinter liegenden Wäldchen als Ort der Stille und der Muße zu genießen.

Fotos & Beitrag von Bettina Pelters

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