Küster (w,m,d) gesucht
Wir suchen zum schnellstmöglichen Zeitpunkt einen Küster (w,m,d) für die Erlöserkirche
Gottesdienst jeden Sonntag um 10:30Uhr – 0179/54 95 592
Küster (w,m,d) gesucht
Was ist der Mensch?
Erich Reinke war jahrzehntelang Leiter des Jugendreferates im evangelischen Kirchenkreis Iserlohn.
Er hat damals das Konfi-Camp in den Kirchenkreis geholt, an dem die Konfis jährlich zum Ende der Sommerferien teilnehmen, einander kennenlernen, Freundschaften knüpfen. Ihm ist das Miteinander eine Herzensangelegenheit. Und doch haben die Konfis an diesem Wochenende in der Erlöser-Kirche Iserlohn auch einen Profi wie ihn noch zum Staunen gebracht.
In großer Runde kamen sich die Jugendlichen aus den drei Iserlohner Gemeinden Johannes am Nußberg, Maria-Magdalena (Iserlohner Heide und Sümmern) sowie gastgebende Erlösergemeinde durch Kennenlernspiele näher.
Mit Begeisterung, großem Eifer und angemessenen Ernst erschlossen sie sich gemeinsam Fragestellungen wie: Was ist der Mensch?
Aufgabe: Erkläre einem Alien, was der Mensch ist
Ein Kindergartenkind würde z. B. sagen: „Menschen haben zwei Beine, zwei Hände mit 10 Fingern, der Mensch hat ein Gesicht.“- „Es gibt nette und böse.“ – „Ein Mensch hat Mama und Papa.“ – „Ein Mensch ist jemand, der auf mich aufpasst.“ – „Mensch sind die, die mir helfen und mit mir spielen.“
Ein hundertjähriger würde konstatieren: Der Mensch ist frech, ignorant, böse, machtgierig, wandelt sich schnell. Man bekämpft sich, man tötet sich.
Aus Sicht der Wertestrategie: Der Mensch ist eine Schachfigur. Er ist leicht manipulierbar. Er hat unstillbaren Durst nach Macht und Besitz.
Aus Sicht von Psychologen: Der Mensch kann nicht allein sein. Der Mensch ist schwach. Der Mensch ist korrupt. Der Mensch hat mehrere Seiten. Der Mensch wird von allen Seiten beeinflusst. Der Mensch ist sein eigenes Werkzeug. Der Mensch weiß selbst nicht, wer er ist.
Ein Sportler würde sagen: Der Mensch ist ein Wesen, das sich durch Training weiter entwickeln kann.
Das „ICH im Spiegel”
Was macht dich besonders? Was ist typisch an dir? Welchen Titel würdest du einem Gemälde /Film / Buch geben, wenn du die Hauptperson wärst?
Hall of fame
Die Konfis gestalteten sich dann ihre eigene „hall of fame“ (Ruhmeshalle).
Jede (r ) bastelte einen großen Stern und platzierte in der Mitte das eigene Foto. Aufgabe war es, den eigenen Stern hübsch zu gestalten, wertschätzend mit sich selbst, die eigenen Stärken herausarbeiten und darauf niederschreiben. Im zweiten Durchlauf durften die Mit-Konfis positive Eigenschaften des Sterninhabers achtsam schriftlich darauf ergänzen. So entstand ein „Konfi-walk of fame“, der am folgenden Sonntag um den Altar herum auf dem Boden seinen Platz fand, begehbar, wie die echte „hall of fame“: „Ich werde gesehen. Du siehst mich.“
Alien erkundet die Menschen-möchte dazugehören
Ebenfalls für den Sonntags-Gottesdienst entstand ein Videofilm in den Räumen des Gemeindehauses. Ein Alien strandet in Iserlohn und möchte sich den Menschen nähern, wird immerfort abgewiesen. Er versucht, sich anzupassen, kleidet sich wie sie. Wird weiterhin gemobbt. Bis er eines Tages einem Menschen findet, der ihm hilft und ihn akzeptiert, wie er ist.
Die „Neue“
Für die Andacht am nächsten Morgen erarbeiten sie einen „WhatsApp-Chat“: Die Klasse erfährt, dass nach den Sommerferien eine Neue in ihre Klasse kommen wird. Sie stellen sich ihr per Klassen-Chat mit ihrem jeweiligen Foto vor, bitten dann selbst um eines von ihr.
Am ersten Tag des beginnenden Schuljahres kommt die Neue in die Klasse, ihr Aussehen entspricht so gar nicht dem zuvor geschickten Foto.
Die Klassenkamerad*inn*en wundern sich und sprechen sie darauf an. Beschämt erläutert sie zögerlich, dass sie sich nicht gefalle und deshalb mehrere Filter über das Foto gezogen habe. Zum Glück ist sie in einer Klassengemeinschaft gelandet, die schon viel verstanden hat früher und ihr bestätigen kann: So wie du bist ist es gut. Sei nur du- dann bist du aus dir heraus schön.
Leibliches Wohl
Den Abend läuteten sie mit riesigen Portionen Nudeln und selbstgemachter veganer Tomatensoße bzw. Käse-Soße und Unmengen Salat ein. Hungrig wurde das Essen in Gemeinschaft schon heiß erwartet.
Silke Finkeldey hatte sich an beiden Tagen in der Küche überaus verdient gemacht. Ihre beiden Kinder waren als Teilnehmende dabei. Sie selbst scharte ein motiviertes Küchenteam um sich. Rhythmische Musik erschall in der Küche- und dann ging es los. Sie hatte ihr Team mit direkten Ansagen und viel menschlicher Wärme liebevoll „im Griff“. So ganz nebenbei lernte mancher Jugendliche noch Tricks und Kniffe fürs Leben.
„Earth hour“
Am späten Abend zogen sich Teamer und Jugendliche bei Kerzenschein in die Kirche zurück.
Denn jährlich am 25. März findet rund um den Globus von 20:30 Uhr bis 21:30 Uhr die „Earth hour“ statt. Mensch und Natur drohen laut WWF katastrophale Konsequenzen, wenn der Mensch sich nicht sofort und nachhaltig um die Begrenzung der Erderwärmung bemüht. Waldbrände, Dürren und Überschwemmungen führen bereits jetzt die Bedrohung vor Augen. Die Konfis beteiligten sich an dem symbolischen Lichtlöschen.
Gemeinschaft
Gemeinschaft war das zentrale Thema der Konfis. Einer stellte für sich fest: „Egal, wie es mir geht. Auch wenn gerade meine Familie oder meine Kameraden nicht bei mir sind. ER legt seinen starken Arm um mich. Gott versteht mich genau, wie es mir geht und ist stets an meiner Seite.“
Am Sonntag gestalteten die Konfis ihren Jugend-Gottesdienst mit Erich Reinke und Pfarrer Abrath. Leonie Wiederkehr wird mit den anderen im Mai hier konfirmiert. An diesem Morgen erfüllte sie sich einen tiefen persönlichen Wunsch. Ganz in weiß gekleidet und in Vorfreude trat sie vor die Konfirmanden an den Altar, umgeben von ihrer Familie und die von ihr ausgesuchten Paten- und ließ sich taufen. „Die Gemeinschaft von Erlöser ist mir wichtig. Hier bin ich zuhause.“
Erich Reinke wird diese zwei Tage so schnell nicht vergessen.
Und Leonie spürt die Stärke ihrer Mit-Konfirmanden und der Erlösergemeinde hinter sich, fühlt sich in dieser Gemeinschaft geborgen und getragen.
Text und Fotos: Bettina Pelters
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